Lässt sich das aufhalten? Klein-Klein-Interessen von Gemeinden sorgen für Zersiedlung der Rheinebene
Beispiel Bühl in Baden zwischen Baden-Baden und Offenburg
Der Kommentar des Leiters der BNN-Redaktion in Bühl Wilfried Lienhards spricht mir aus der Seele. Was stimmt in Bühl nicht? Die Böden in Bußmatten und an vielen anderen Stellen in der Region sind mit PFC verseucht. Die Stadt Bühl profitiert im großen Stil davon und kann ohne großen Widerstand durch öffentlich wirksame Regulierungen sowie ohne Aufbegehren der heimischen Bevölkerung bis an die Gemarkungsgrenze von Baden-Baden-Steinbach Gewerbe ansiedeln. Doch das scheint nicht genug, die Stadt Bühl steuert eine weitere Ausweitung eines Kleingewerbegebiets und das in Stadtnähe an. Als ob die Bahntrasse die neue natürliche Grenze der Stadt ist, soll dieses hinter dem Bahnhof nördlich der Gewerbeschule und dem Technischen Gymnasium entstehen. Das Areal dafür wurde sogar bereits größtenteils erworben, heißt es. Klammheimlich werden hier weitreichende Entscheidungen, die den Lebensraum Bühl betreffen, als feste Beschlüsse verkündet. Wie ist das möglich? Was sagt der Bühler Gemeinderat dazu? Hat er das abgesegnet? Wie finden die Abstimmungsprozesse statt, die das Gesicht Bühls betreffen? Wie steht es um den Natur- und Landschaftsschutz? Wie um die Zersiedelung der Rheinebene? Gibt es nur Klein-Klein-Interessen in jeder Gemeinde? Wird dem nachgegeben, steht es schlecht um uns alle. Warum sollte Steinbach nicht auch bis an die Gemarkungsgrenze bauen? Oder Achern als Grenzstadt des Offenburger Kreises? Wollen wir das? Ich nicht, zumindest nicht ohne Abstimmungsprozesse.
(als Leserbrief eingereicht im Badischen Tagblatt und den Badischen Neuesten Nachrichten)
Institut für Bild- und Kulturphilosophie
Dr. phil. Martina Sauer
Wörthstr. 1. D-77815 Bühl